Es ist erstaunlich, wie viele Menschen ein Problem haben, aber anstatt nach Lösungen zu suchen, beim Problem geradezu feststecken. Bei mir vor Ort konnte ich das vor Kurzem sehr gut bei der Diskussion um – bzw. speziell gegen – die Windenergie feststellen. Aber ich bin sicher, dass fast jeder im privaten oder beruflichen Umfeld auch einen solchen Fall kennt.
Warum ist das so? Warum bleiben viele Menschen beim Problem?
Man ist entweder ein Teil der Lösung oder ein Teil des Problems. Ich habe mich für ersteres entschieden. (Michail Gorbatschow)
Bei solchen Fragen denke ich meistens zuerst darüber nach, was es denn für Vorteile haben kann, beim Problem zu bleiben:
- Gemeinsame Probleme erzeugen Zusammenhalt. Man ist mit allen vereint, die auch das Problem haben, man ist in eine feste Gemeinschaft oder Gruppe eingebunden, das gibt Sicherheit.
- Lösungen bedeuten Veränderung. Das fällt vielen aber schwer, das Bekannte und Gewohnte dagegen gibt Sicherheit. Alles Neue ist ein Risiko und es kostet Überwindung, es zu versuchen.
- Mangelndes Selbstvertrauen und Offenheit können dazu führen, dass der Weg zur Lösung als unüberwindbares Hindernis gesehen wird.
- Das Problem kann auch so komplex und kompliziert sein, dass man sich quasi darin verlieren kann.
Langfristig ist das Festhalten an einem Problem aber nie eine gute Idee.
Was kann helfen, vom Problem zur Lösung zu kommen?
- Positives Denken und Offenheit trainieren, denn eine positive Grundeinstellung fördert die Kreativität, eine Lösung finden zu können.
- Die Lösung in überschaubare Schritte zerlegen. Das verhindert die Ohnmacht vor der Größe der Veränderung und motiviert, nach dem erfolgreichen ersten Schritt den nächsten Schritt zu gehen.
- Suche Unterstützung. Gemeinsam fällt die Veränderung leichter.
- Den Blick auf das gewünschte Ergebnis richten. Es hilft, sich vorzustellen, wie gut sich die Lösung anfühlen würde.
Mit diesen Methoden kann sich lösungsorientiertes Denken Schritt für Schritt im Alltag etablieren. Entscheidend ist, bewusst die Perspektive zu wechseln und sich immer wieder auf Lösungen und Fortschritte statt auf Hürden oder Probleme zu konzentrieren.
Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. (Marcel Pagnol)