Auf dieser Seite geht es um Visionen. Aber was ist eigentlich der Mehrwert, eine Vision zu haben?
Definition der Werte, Überzeugungen, gewünschter Zustände
Eine Vision beschreibt die Werte und Überzeugungen. Und sie beschreibt, am besten auch bildlich, wie Städte, Landschaft, Zusammenleben, Rechte und Pflichten, etc. aussehen sollen. Gerade in einer Zeit, in der wir selbst in der westlichen Welt die Werte und Ziele offensichtlich nicht mehr und nur noch eingeschränkt teilen, ist es sehr wichtig, sie klar zu beschreiben.
Klare Richtung, Orientierung, Sinn
Eine Vision gibt eine klare Richtung vor. Sie ist langfristig ausgelegt und dient als Basis, seine Ziele und Überlegungen immer daran zu orientieren. Sie stellt kurzfristige Schritte in einen Kontext. Sie dient auch dazu, Entscheidungen, die nicht immer schmerzlos sind, mit Blick auf die gewünschte gemeinsame Zukunft einen Sinn zu geben.
Gefühl der Ge- und Entschlossenheit
Eine Vision kann als Basis für Geschlossenheit dienen und darüber hinaus eine hohe Entschlossenheit liefern, sie zu erreichen. Sie dient quasi als eine Verpflichtung nach außen und auch nach innen.
„Wirklicher Fortschritt braucht Vision, Herz und Pragmatismus.“ (Jacques Delors)
Es hat also viele Vorteile, eine Vision zu haben. Aber haben wir auch eine? Gehen wir die Ebenen durch, von Gesellschaft / Land / Kontinent zur persönlichen Vision.
Auf der gesellschaftlichen Ebene: Haben wir in Deutschland und Europa aktuell überhaupt eine Vision? Wenn wir ehrlich sind: nicht wirklich. Dass es aber notwendiger denn je ist, zeigen die jüngsten Ereignisse und Aussagen insbesondere aus den USA, denn auf absehbare Zeit fällt Amerika aus dem gemeinsamen Wertesystem heraus. Wenn wir in Europa als gleichwertiger Partner wahrgenommen werden wollen, benötigen wir aus meiner Sicht ganz schnell eine gemeinsame Vision und damit verbunden eine Position der Stärke.
In Deutschland stehen wir kurz vor einer Wahl und ich habe mir die Wahlprogramme durchgelesen und leider auch dort nur wenig gefunden. Die Verbreitung von Angst ist keine Vision, aber auch Worthülsen wie „Zuversicht“ oder „Ordnung“ taugen nicht für eine Vision. Dabei wäre es gerade in der sogenannten „Mitte“ wichtig und notwendig, eine Vision zu diskutieren, positiv zu kommunizieren und auch gemeinsam zu tragen – und ich denke, es wäre mit mehr gutem Willen auch möglich etwas zu finden, bei dem man gemeinsam dahinter steht und damit Spaltungen entgegenzuwirken.
„Wer keine Visionen hat, vermag weder große Hoffnungen zu erfüllen noch große Vorhaben zu verwirklichen.“ (Thomas Woodrow Wilson)
Und schließlich persönlich: eine Vision zu haben erzeugt einen Kompass, an dem man sich immer orientieren kann. Eine Vision motiviert langfristig und bietet Sinn. Wer eine Vision hat, nimmt die Zukunft in die eigenen Hände und hat somit eine viel höhere Chance, Zufriedenheit in und mit seinem Leben zu erreichen.
Es lohnt sich daher, an Visionen zu arbeiten. Auf allen Ebenen.